Liebe Medien, Wasserstoff 101-Kurs: Die erste Wasserstoff-Regel lautet, Wasserstoff ist eher schwierig zu transportieren.
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@prefec2 @hanno Aber zurück zu Indien. Das hier habe ich dazu gefunden.
„Indien plant, grünen Wasserstoff hauptsächlich durch die Nutzung erneuerbarer Energien wie Solar- und Windkraft zu produzieren. Ein bedeutendes Projekt ist das 4-GW-Wasserstoffzentrum von NTPC Limited, das jährlich über 400.000 Tonnen Wasserstoff (13.332 GWh) für den Export in Form von Methanol oder Ammoniak produzieren soll. Die indische Regierung hat zudem ein
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@prefec2 @hanno Förderprogramm mit einem Budget von 2,4 Milliarden US-Dollar aufgelegt, um die Produktion von grünem Wasserstoff und die Entwicklung von Elektrolyseuren zu unterstützen. Ziel ist es, bis 2030 jährlich 5 Millionen Tonnen Wasserstoff zu erzeugen“
5 Millionen Tonnen Wasserstoff entsprechen etwa 166.650 GWh.
Quellen: https://h2-news.de/industrie/indischer-energieversorger-plant-4-gw-wasserstoffprojekt/
Förderprogramm für grünen Wasserstoff läuft an | Branchen | Indien | Wasserstoff
Die indische Regierung will die Wasserstoffwirtschaft stärker unterstützen. Das Interesse des Privatsektors wächst, und die ersten Großprojekte wurden...
(www.gtai.de)
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@hanno Ich glaube, der Wasserstoff wird vorher wieder in Methanol oder Ammoniak umgewandelt, um ihn zu transportieren (per Schiff) oder zu speichern, soviel ich weiß. Geht natürlich auch wieder Energie verloren.
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@prefec2 @hanno Bei der ganzen Sache darf man auch nicht vergessen, dass ja Indien auch in Richtung "Klimaneutralität" gehen will oder muss. Ich sehe hier im Moment auch nicht, dass sie jetzt wirklich so viel für den Export zur Verfügung stellen können. Man muss ehrlich sagen, Deutschland ist einfach extrem abhängig von Rohstoffen und wird es wahrscheinlich auch immer bleiben. Da müssen wir uns besser absichern. Wir brauchen viele Quellen.
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Russland scheidet meiner Meinung nach derzeit aus. Obwohl wir im Prinzip immer noch indirekt Rohstoffe bzw. Gas von dort importieren (in Form von LNG).
Ganz ohne Kompromisse wird es wohl nicht gehen (Stichwort mit Diktatoren und Autokraten kuscheln)
Wenn Trump wieder gewählt wird, können wir uns auch nicht mehr unbedingt auf die USA verlassen (Stichwort LNG). Einen Konflikt mit China können wir eigentlich überhaupt nicht gebrauchen.
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@leobm ja, ist von einem ammoniakterminal die rede. aber dann muss man natürlich auch drüber reden was das bedeutet. da wird kein wasserstoff ankommen in deutschland, der durch irgendein kernnetz fließt, und mit dem kleinunternehmen ihre gasbrenner künftig betreiben. Sondern halt ammoniak. D.h. auch dass es in DE keine Ammoniakproduktion mehr geben wird, und das will bisher ja auch niemand offen sagen.
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@leobm und die idee, dass man das ammoniak in "crackern" wieder zu wasserstoff umwandelt, die geistert natürlich auch noch rum, aber die ist energetisch so unterirdisch dass ich stark wetten würde dass das nie irgendjemand in großem stil machen wird.
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@stehgeiger wasserstoff direkt per schiff zu transportieren kannst du vergessen. Ja, es gibt ein Pilotschiff. Das Problem ist aber nicht, dass es davon nur eins gibt (die könnte man bauen), das Problem ist dass die Energiebilanz von verflüssigen und wieder gasifizieren so schlecht ist. Michael Liebreich hat vor 2 Jahren schon gesagt, dass H2 vermutlich nie per Schiff transportiert wird - und er hat recht. https://about.bnef.com/blog/liebreich-the-unbearable-lightness-of-hydrogen/
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@leobm @prefec2 das ding ist halt: wenn in Schweden eigenltich durchführbare Projekte für grünes Methanol abgesagt werden - das man im gegensatz zu Wasserstoff gut transportieren kann - dann frage ich mich was wir hier eigentlich machen. Warum kauft das niemand? (Ja, natürlich ist das teuer. aber alle first-of-a-kind-projekte werden teuer, und klimaneutralität wird's nicht kostenlos geben.)
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@leobm @prefec2 Da hätten wir ein Wasserstoffderivat, ganz ohne Diktatoren, von einem dänischen Lieferanten haben können. https://industrydecarbonization.com/news/why-no-one-wanted-to-buy-the-green-shipping-fuel.html
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@leobm @prefec2 ich weiß nicht wo diese Zahl herkommt, aber es gibt im Moment keine ernsthafte Produktion von "blauem" Wasserstoff. Das einzig relevante ist das Quest-Projekt von Shell in Kanada, aber das als blauen Wasserstoff zu zählen ist schon sehr fragwürdig, da die nur einen kleinen Teil ihrer Emissionen einfangen und die auch nicht "speichern", sondern in der Ölförderung (Enhanced Oil Recoery) nutzen.
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@hanno @prefec2 Ich denke, du hast Recht. Die Zahl von 325 TWh pro Jahr für die weltweite Produktion von blauem Wasserstoff stammt aus verschiedenen Schätzungen und Berichten, die das aktuelle Produktionsniveau und die geplanten Kapazitäten berücksichtigen. Die genaue Quelle habe ich nicht mehr, Mist, hätte ich mir speichern sollen. https://www.dvgw.de/medien/dvgw/leistungen/publikationen/wasserstoff-import-dvgw-factsheet.pdf
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@leobm @prefec2 ist gerade eher so dass die Projekte reihenweise abgesägt werden https://www.reuters.com/business/energy/norways-equinor-scraps-plans-export-blue-hydrogen-germany-2024-09-20/ https://www.reuters.com/business/energy/shell-shelves-norway-hydrogen-project-due-lack-demand-2024-09-23/ am Ende ist ungefähr folgendes passiert: Gasindustrie: "blauer Wasserstoff!" Ökos: "das hat aber immer noch hohe Emissionen" Gasindustrie: "wir können mit niedrigen emissionen!" Politik: "ok, dann regulieren wir dass es niedrige emissionen haben muss", Gasindustrie: "mit niedrigen emissionen ist es zu teuer, sorry, schraubt mal eure regulierung runter"
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