Die kleinen inhabergeführten Buchhandlungen stecken deutschlandweit in einer tiefen Krise.
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Die kleinen inhabergeführten Buchhandlungen stecken deutschlandweit in einer tiefen Krise. Ihnen fehlt es schlicht an Kunden. Warum werden sie nicht mehr als die kulturellen Knotenpunkte gewürdigt, die sie sind? Wem ist der stationäre Buchhandel wichtig genug, um diesen Beitrag zu teilen?
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Natasha Nox 🇺🇦🇵🇸replied to Thomas Knorra last edited by
@ThomasKnorra Eine fiese Mischung aus Wandel hin zu eBooks und Hörbüchern als primäres Mittel (was ansich ja nicht so schlimm wäre, wenn man sie auf alle Geräte frei teilen könnte ohne DRM!) forciert durch invasive Kräfte wie Amazon, und einer generell verkorksten kulturellen Würdigung von "Dritten Orten" die wir eigentlich als Gesellschaft dringend bräuchten.
Naja, und vmtl. wirtschaftliche Verkorksung, Soziales ("Aufmerksamkeitsspanne"), Verkehrspolitik (zu wenig Fußverkehr)… es ist so viel.
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Hraban (fiëé visuëlle)replied to Natasha Nox 🇺🇦🇵🇸 last edited by
@Natanox
Dieses Narrativ hört man oft, es scheint mir aber eher Wunschdenken der Firmen zu sein, die in diesem Bereich aktiv sind. Vielleicht bin ich bei den Umsatzzahlen nicht auf dem Laufenden, aber m.W. sind Hörbücher eine Nische geblieben, und eBooks spielen für viele Verlage keine (große) Rolle. -
@fiee @Natanox @ThomasKnorra ja, das sieht von Ferne so aus, weil die Zahlen von Amazon weitgehend unsichtbar sind.
Real ist es so, das weder ich noch jemand, den ich kenne was anderes als Kindle Books gekauft hat in den letzten 15 Jahren, und eine Reihe Freunde nur noch Audible macht.
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Martin Schröderreplied to Hraban (fiëé visuëlle) last edited by
@fiee
Viele Deutsche Verlage HASSEN eBooks. Anders kann ich mir die Politik von zB Suhrkamp nicht erklären: Ein reduziertes völlig überteuertes Angebot schlecht gemachter eBooks.Das geht auch anders: #PerryRhodan hat vermutlich nur durch eBooks und Audiobooks (und die Digitalisierung des Longtail) überlebt.
@Natanox @ThomasKnorra -
Hraban (fiëé visuëlle)replied to Martin Schröder last edited by
@oneiros
Ich aucheBooks machen nur Arbeit und Ärger (wer die ePub-„Standards“ verbrochen hat, möge zur Hölle fahren!) und verkaufen sich nicht.
Bei vielen Büchern haben wir schlicht nicht die nötigen Rechte (Archivbilder!) für eBooks.
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Natasha Nox 🇺🇦🇵🇸replied to Hraban (fiëé visuëlle) last edited by
@fiee @oneiros @ThomasKnorra eBooks wären super, vereinbaren sich aber einfach nicht mit der allumfassenden digitalen Kontrolle die für Rechteinhaber etabliert wurde.
Niemand gebildetes mit Interessen an Büchern kauft sich eines welches man nicht mal ausleihen kann und verliert sobald irgendeine Firma drauf geht!
eBooks sind erst dann gleichwertig zu Büchern wenn sie in vernünftigen Formaten und ohne DRM erscheinen. Was sehr Schade ist, ein Fokus auf eBooks könnte so viel Papier sparen…
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Das hat einerseits mit der echt schlechten Accessibility und Durchsuchbarkeit von Papierbüchern zu tun.
Sie sind zu schwer, sie leuchten nicht im Dunkeln, man kann nicht suchen und man kann die Schrift nicht größer stellen. Das sind alles Dinge, die ich (56) inzwischen dringend brauche.
Dazu kommt, daß ich (und jeder, den ich kenne) einen stabilen und bequemen Workflow für Kindle DeDRM hat – und das resultierende DRM-freie epub ist Hauptgrund für Kindle.
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Natasha Nox 🇺🇦🇵🇸replied to Kris last edited by [email protected]
@isotopp @fiee @ThomasKnorra Das bedeutet wiederum Amazon Geld zu geben, und die sind einer der Gründe warum nicht nur der Buchmarkt so dermaßen im Arsch ist…
Namen die nicht auch einen völlig unfairen Anteil an der Verkaufssumme?
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@Natanox @isotopp @fiee @ThomasKnorra
Wie war gleich noch mal die "Fairness" Definition im Kapitalismus?
(Scnr)
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Krisreplied to Natasha Nox 🇺🇦🇵🇸 last edited by [email protected]
Im Gegenteil. Für Autoren ist der Anteil an elektronischen Verkäufen in der Regel ein Mehrfaches der Anteile an Papierverkäufen in Deutschland.
Ein Haufen Indie-Autoren existieren überhaupt nur wegen KDP. Ein 1-Euro-Titel mit großen zweistelligen Cent für den Autor ist kein finanzielles Risiko für mich, also kann man das mal probieren und sustainable für den Autor.
Dazu kommt inzwischen Zeugs wie BookTok, das einfach super Promo ist.
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@lobingera @isotopp @fiee @ThomasKnorra Je mehr Geld du hast umso "Fairer" wirst du behandelt.
"Fair" = Gut.
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@isotopp @fiee @ThomasKnorra Mmh… das ist eine neue Perspektive über die ich nachdenken muss.
Natürlich ist Amazon trotzdem ne Drecksfirma.
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Björn 🍂 Starkimarmreplied to Natasha Nox 🇺🇦🇵🇸 last edited by
Das "Problem" ist, daß Amazon bei vielen Sachen, insb. Usability und Service bei Einkäufen, so ca. eine Größenordnung besser ist als sämtliche Konkurrenz. Von daher bin ich eher geneigt das durch meine Konsumentscheidungen zu belohnen und auf deren sonstiges Geschäftsgebahren eher durch meine Wahlentscheidungen einzuwirken.
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Natasha Nox 🇺🇦🇵🇸replied to Björn 🍂 Starkimarm last edited by
@Starkimarm @isotopp @fiee @ThomasKnorra Dir ist bewusst das Amazon auf Milliardenverlust läuft?
Es ist schlichtweg nicht möglich für irgendjemanden damit zu konkurrieren da sie alles mit den Gewinnen aua dem AWS Segment ausgleichen.Natürlich könnten andere trotzdem wenigstens rin funktionierendes System aufstellen, geht mir nur darum das ganze "Vote with your Wallet" Prinzip bei solchen Firmen (bzw. generell in der heutigen Wirtschaft) ohnehin nicht funktioniert.
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Amazon gesamt:
Amazon-Quartalszahlen zu Q2 2024: Quartalszahlen, Gewinn und Vorjahresvergleiche im Überblick
Anfang August stellte Amazon seine Bilanz für das zweite Quartal 2024 vor. Die aktuellen Quartalszahlen, der Umsatz, Gewinn und Vergleiche zu Vorjahren im Überblick.
(www.wiwo.de)
Amazon erzielt im zweiten Quartal 2024 Erlöse in Höhe von 148 Milliarden Dollar.
Dabei verzeichnet der Online-Riese einen Nettoergebnis von 13,5 Milliarden Dollar.
Der Gewinn je Aktie liegt in Q2 2024 bei 1,26 Dollar.
AWS noch ausgeprägter.
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Amazon hat viele Jahre bewußt "Verlust" produziert, weil man Einnahmen bewußt reinvestiert und in Aufbau und Verbesserung von Infrastruktur investiert hat, statt sie auszuschütten.
Das war jedoch eine Wahl und keine Strukturschwäche.
Bilanzierung bildet Investitionsausgaben nicht korrekt ab (ganz ähnlich wie die "Schuldenbremse" als "Investititionsbremse" wirkt).
Wir sehen eine logistische Kurve. Gewinne müssen Wachstum finanzieren.
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@isotopp @Natanox @fiee @ThomasKnorra als Autor ist für mich Amazon die einzige Möglichkeit wirklich gute Tantiemen zu bekommen, und vor allem auch in einer überschaubaren kurzen abrechnungszeit– und solange das so ist, bleibe ich Fan von Amazon. Wir müssen alle sehen, wo wir bleiben, Autoren, Buchläden, Dienstleister , ich bin als Autor sowieso am Ende der Nahrungskette, ich muss sehen wo ich bleibe...
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@isotopp @Starkimarm @fiee @ThomasKnorra Sowohl Link als auch Bild zeigen nun jedoch die Gesamtzahlen von Amazon ohne Aufschlüsselung zwischen Onlinehandel, AWS und den zwei anderen Zweigen die mir gerade nicht einfallen. Ich bin mir sehr sicher das die Gewinne dort klar von AWS kamen und Verluste der anderen drei Zweige mehr als ein Jahr in Folge ausglichen. Der Punkt war das Amazon, ähnlich wie Uber und andere, lieber Markt-dominierend Verluste ausgleichen als Konkurrenz zuzulassen.
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Natasha Nox 🇺🇦🇵🇸replied to Natasha Nox 🇺🇦🇵🇸 last edited by [email protected]
@isotopp @Starkimarm @fiee @ThomasKnorra Leider habe ich die Quelle dafür gerade nicht mehr. War aber alles gut dokumentiert und steht mit den *Gesamtzahlen* die du zeigtest glaube ich nicht im Widerspruch.
Edit:
War glaube ich von Cory Doctorow der es wiederum aus den offiziellen Quartalsberichten von Amazon hatte.